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The Major Pins

Heimspiel bei der Konkurrenz

Bad Segeberg – Junge Leute gehen hinaus in die Welt, um Karriere zu machen. Wenn sie dann in die Heimat zurückkehren, ist das Interesse besonders groß, zu erfahren, was aus ihnen geworden ist. Das galt auch für das Konzert von Katharina Gade, die in der Reihe „K 1,5 – Kultur überm See“ in der Aula der Dahlmannschule auftrat. Über 150 Zuhörer – darunter viele Freunde auch noch aus eigenen Schulzeiten – waren gekommen, um zu hören, was Frau Gade, die gerade von einer Tournee aus Marokko zurückgekehrt war, nun unter dem Namen Gadkat mit ihrer Band The Major Pins bietet.

Mit ihren selbst geschriebenen Liedern im Bereich vom Singer-Songwriter-Rock  mit Einflüssen von Jazz, Pop und auch Progressiv-Rock konnte sie das Publikum schnell überzeugen. Katharina Gade ist eine charismatische Sängerin geworden, deren Stimme bisweilen an die von Kate Bush erinnert. Musikalisch schlägt sie aber eine etwas kräftigere Gangart ein, doch versteht sie sich auch auf ruhige Balladen.

„Ich bin bei der Konkurrenz, denn ich war ja eigentlich auf dem Städtischen Gymnasium“, bemerkte sie in einer Ansage und schickte als Warnung an das Publikum: „Ich war schon laut zur Schulzeit und bin immer noch laut!“ Wem die Musik zu laut sein sollte, dem gab sie den Tipp sich Toilettenpapier in die Ohren zu stopfen. Eine Rolle warf sie dafür ins Publikum.

Auch wenn es bisweilen etwas lauter wurde, so war es trotzdem klanglich ausgewogen. Dafür sorgte auch die Band, deren Musiker Frau Gade nach ihren Vorstellungen ausgesucht hatte. Marcel Krömker an der Bassgitarre setzte sein Instrument nicht nur für den Rhythmus ein, sondern setzte auch eigene Akzente, ebenso Schlagzeuger Lorenz Hunziker. So klang die Band manchmal wie ein heftiges Power-Trio, dann wieder wie eine intime Swing-Band. Unterstützt wurde das Trio gelegentlich von Katharina Gades Lebensgefährten Jonas Dahl an der Mundharmonika. Unterstützung bekam Frau Gade auch aus Bad Segeberg. So hatte sie ihre Gitarre von Benno Lahann bekommen, der früher bei Folk Train spielte, und die Uniform-Jacken als Bühnenkleidung stammten aus einem Theaterfundus in ihrer jetzigen Wahlheimat Berlin, der von Leuten aus Schieren geleitet wird.

Mit den Major Pins hatte Frau Gade vor etwa zwei Jahren einen neuen musikalischen Weg für sich selber eingeschlagen. Bei ihren bisherigen Konzerten in Bad Segeberg im Antikschuppen und zuletzt vor etwa zwei Jahren im Ludwigs sang sie noch Lieder in Deutsch, die eher im Bereich Singer-Songwriter-Folk in der Art von Joni Mitchell lagen. Doch sie hatte festgestellt, dass sie ihre Gedanken und Ideen, die sie aus ihrer Umwelt aufnimmt, nicht nur gut, sondern teilweise auch besser in Englisch umsetzen kann. So entstanden Lieder wie „Naked Slug“, „Loosing Truth“ und „Wreckage Of Love“.

Neben ihrer Band hat sie auch noch weitere Projekte. So war sie auf Einladung des Goethe-Instituts mit ihrer Frauen-Swingband „Les Belles du Swing“ in Casablanca. Doch mit den Major Pins soll im nächsten Jahr auch die erste CD erscheinen. „Genug Lieder für eine Platte sind vorhanden“, berichtete Frau Gade, die gerne Aufnahmen in ihrer Wohnung macht, wenn ihr irgendwelche Geräusche oder Klänge gefallen. Die CD soll allerdings in einem professionellen Studio gemacht werden. Ein passendes in London hat sie schon gefunden.

Auch live wird sie wohl wieder in Bad Segeberg zu sehen sein, denn im Rahmen des Konzert in der Dahlmannschule traf sie nicht nur viele alte Freunde, sondern knüpfte auch Kontakte zu Auftrittsorten in der Kalkbergstadt.

pjm

Bilder unter Gadcat & Major Pins:

An E-Piano, der Gitarre und am Flügel präsentierte Katharina Gade alias Gadkat ihre selbst geschriebenen Lieder in Begleitung ihrer Band The Major Pins aus Bassgitarrist Marcel Krömker und Schlagzeuger Lorenz Hunziker sowie mit gelegentlicher Unterstützung von Jonas Dahl an der Mundharmonika.

Wir danken Peter J. Strehmel für die Überlassung seines Artikels aus der Segeberger Zeitung vom 24.11.2009