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Ass-Dur

Okzidentaler Minnegesang

Bad Segeberg. Mit rund 200 Besuchern war die Aula der Dahlmannschule schon seit Wochen ausverkauft für den Auftritt von Ass-Dur in der Reihe „Kultur K1,5“. Vor allem viele Schüler waren im Publikum, um das Programm „1. Satz - Pesto“ des Musik-Kabarett-Duos Dominik Wagner und Benedikt S. Zeitner zu erleben.

Diese wurden überrascht durch eine Unterrichtsstunde: Zeitner kündigte eine mehrstündige Vorlesung über „okzidentalen Minnegesang“ an und drohte dem giggelnden Auditorium drastische Strafarbeiten an, sollte nicht Ruhe einkehren. Dass das alles nicht so ganz ernst gemeint war, zeigte sich schon an der Kleidung: Zeitner kam in Birkenstock-Sandalen und weißen Socken und mit zerrissener Hose wie ein weltfremder Musik-Professor auf die Bühne. Wagner als sein Begleiter am Flügel schlurfte ebenfalls in Sandalen und Socken an sein Instrument und bohrte während des Vortages seines Bühnenpartners gelangweilt in Nase und Ohren und verdrehte die Augen – da konnte weder Ruhe, geschweige denn Ernsthaftigkeit eintreten, vor allem wenn der „Minnegesang“ in Variationen des Liedes vom „Bi-Ba-Butzemann“ bestand.

„Also ich fand’s lustig!“, meinte Wagner, der bei einer anderen Szene Zeitner mit Kalauern unterbrach wie „Warum können Araber kein Brot backen? – Weil sie ka mel haben!“ und warum es erst recht in Schlupfhausen kein Brot gibt, „Weil die gar ga mel haben!“. Für Bad Segeberg verortete er den Fund eines alten Sarges, den niemand öffnen Konnte, weil da „ein Zuhälter“ drin war. Mit solchen Witzen hatte er die Lacher auf seiner Seite.

Doch die beiden sind studierte Musiker und so mischten sich das Lachen mit Staunen, wenn sie zu musikalischen Parodien kamen. Da wurde „Happy Birthday“ mit Kompositionen von Wolfgang Amadeus Mozart, Ludwig van Beethoven und Peter Iljitsch Tschaikowski verknüpft, oder Beethovens „Für Elise“ zu einem Tango und Boogie Woogie verwandelt. Mit bekannten Melodien wie „Pink Panther“ als Leitmotive wurde die Geschichte der Errettung der Katze Suzy von einem Baum erzählt.

Doch auch als Zauberer faszinierten die beiden das begeisterte Publikum. Dieses bekam als Zugabe zu sehen, wie sich beide auf der Bühne umzogen und dabei gleichzeitig Klavier und Flöte spielten und in den Melodien das Programm des Abends Revue passieren ließen. Zum krönenden Abschluss gab es dann noch einen urkomischen pantomimischen  Ausdruckstanz zum Pop-Song „Eternal Flame“.

 

BUs:

Benedikt S. Zeitner (links) hielt als zerstreuter Musik-Professor eine Vorlesung und wurde dabei von Dominik Wagner am Flügel begleitet.

Dominik Wagner sorgte mit seiner gelangweilt-dümmlichen Mimik für Heiterkeit.

Benedikt S. Zeitner gab sich als Professor den Schein großer Ernsthaftigkeit.

Dominik Wagner sorgte mit seiner gelangweilt-dümmlichen Mimik für Heiterkeit.

Benedikt S. Zeitner (links) hielt als zerstreuter Musik-Professor eine Vorlesung und wurde dabei von Dominik Wagner am Flügel begleitet.

Bei einem Zaubertrick zeigte Dominik Wagner das Verschwinden und Auftauchen von Bällen.

Gemeinsam zeigten Benedikt S. Zeitner (links) und Dominik Wagner einen Zaubertrick mit dem Verzaubern von Häschen.

Dominik Wagner sorgte mit Nasebohren für Heiterkeit beim Vortrag seines Bühnenpartners.

Als Zugabe präsentierten Dominik Wagner (links) und Benedikt S. Zeitner einen Ausdruckstanz zu „Eternal Flame“.

pjm

Wir danken Herrn Strehmel von der Segeberger Zeitung für die überlassung der Rohfassung seiner Kritik.